Vec - Dobre Rano


Label:
EMI Music

Tracklist:
1. Nitro
2. Moj jazz
3. Sa zobudte!
4. Na horách
5. Gramatické okienko (skit)
6. Si sereš do huby
7. Oblecte si kroje
8. S vlkmi žijem s vlkmi vyjem
9. Caute baby
10. Qju
11. Další level
12. Ulrych (skit)
13. Gde ste?
14. S tebou
15. Pre všetkých mojich ludí
16. DJ
17. Ruky hore
18. Dakujem Vám

Review:
Wer kennst die Stars des heimischen Raps nicht: Azad, Samy oder wie sie sich auch nennen. Doch während Rap in Deutschland gerade seinen Höhepunkt erreicht, bzw. von vielen bereits totgesagt wird, blüht die Szene in der Slowakei gerade erst richtig auf. Darum will ich, mit einem dreiteiligen Revieblock euren Hip-Hop Horizont in Sachen Ausland ein wenig erweitern.
Den Beginn macht Vec, der vom Djing zu Rap gekommen ist und mit seinem Album beide Welten gekonnt zu vereinen weiß.
Schon im Vorhinein kann man sich auf ein mehr oder weniger gechilltes Hörerlebnis einstellen, welches in dieser Form kaum wo anders zu finden ist. Nach dem "Nitro", das die Motivationen von Vec (deutsch: Ding) Musik zu machen erläutert, erklingt ein, für Dobre Rano typischer Track, denn "Moj Jazz" vermischt tighte Cuts mit einem inhaltlich gehaltvollen Text, zu einer Suppe, die durch den jazzigen Beat noch die richtige Würze bekommt. "Sa Zobudte" fordert die slowakischen Möchtegernrapper auf endlich aufzuwachen und „bedankt“ sich gleichzeitig dezent bei Vec’ Kollegen. Es folgt die Singleauskopplung "Na Horach", die einiges an Partystimmung erzeugt und ein witziger Skit der die grammatikalisch falsche Verwendung von Schimpfwörtern in der Slowakei richtig stellt.
Das Vec zu den Besten gehört beweist auch der Aspekt, dass die Rapspitze des Landes seinen Einladungen gefolgt ist und so hören wir auf "Si Seres Do Huby", neben einem außergewöhnlichen minimalistischen Beat, das Duo Kontrafakt. H 16 lässt sich auf "Z Vlkmy Zijem, Z Vlkmy Vyjem" blicken, wo man gemeinsam der slowakischen Hauptstadt, Bratislava, Respekt zollt.
Die Party wird auf "Ruky Hore" mit Kam?Co? und Cistychov, der wie immer durch genialen Flow überzeugt, bzw. "Gde Ste?" mit Zverina, ins Rollen gebracht. Auf "DJ" wird Kardinal Korec gefeatured und erklärt warum ein DJ keine Jutebox ist.
Das Vec ein begnadeter DJ ist zeigt er auf "QJU", "Dalsi Level" oder auf dem Abschiedstrack "Dakujem Vam".
Die Flagge der Gelassenheit von "Dobre Rano" halten weiter Partykracher wie "Caute Baby" und "Oblecte Si Kroje", in die Höhe. Außerdem widmet Vec den Track "Pre Vsetkych Mojich Ludi" seinen Besten und das Lied "S Tebou" seiner Freundin. Letzterer glänzt durch einen der besten Beats des Albums, sowie durch deepen Text und ein genial gesetztes Voicesample im Refrain.

Vec hebt sich hauptsächlich aufgrund seiner Stimme und seiner Art zu rappen deutlich ab. Dies mag auch der Grund dafür sein, dass man ihn entweder liebt, oder einfach nicht hören kann. Während seine Kollegen textlich meist ziemlich dreist zu Werke gehen, schafft Vec den Spagat zwischen deep und dennoch nicht zu soft für die Szene. Schon wegen der Beats, die allesamt von Vec produziert wurden, sollte man in "Dobre Rano" zumindest einmal reinhören.

Wertung: (3,5 von 5 Kronen)

Redakteur: Matus
Redakteur: MrFlow