Tracklist: 1. Amun, she-raw & serk 2. Berlin 4 life 3. Bist du auch ein Berliner 4. Baby wo bist du 5. Hey Joe 6. Für euch 7. B-e-r-l-i-n 8. Diss auch so 9. Game over 10. Just a friend 11. Team Berlin 12. Ich zähl die dunklen Tage 13. Es geht uns gut 14. Topspitta
Review: Sehr gekonnt stellen sich Amun, She-Raw und Serk in dem gleichnamigen, ersten Track all jenen vor, die vielleicht noch nicht von ihnen gehört haben. Durch das Hervorheben der Stärke jedes Einzelnen wissen sie dann auch mit der Hook „Ohh, das sind Amun, She-Raw und Serk/ Ohh, jede Line von ist Gold wert/ Ohh, hier kommt das neue Dreamteam/ Ohh, aus deinen Boxen pumpt Berlin“ zu überzeugen. She-Raw zeigt wie gewohnt, dass sie der englischen Sprache mehr als mächtig ist, Serk flowt mit Druck und Abwechslung elegant auf dem Beat, nur Amun fällt teilweise durch Standartlines auf. In den letzten Monaten hat eine Stadt mehr als nur eine handvoll Liebeserklärungen geerntet. Die Rede ist natürlich von Berlin City. Mit Berlin 4 Life reiht sich nun eine weitere Liebeserklärung in die lange Liste ein. Die drei zeigen die positiven und auch negativen Seiten der Stadt auf und versuchen deutlich zu machen warum ihr Herz hier schlägt. Bist du auch ein Berliner heißt der erste Solotrack auf der EP. Amun profiliert seine Stadt gut, flowt zwar nicht 1-A aber kann mit Lines wie „Bin Berliner, kein Deutscher“ punkten. Ein wunderschönes Zusammenspiel liefern sich Amun und Kamila in Baby, wo bist du?. Der Track handelt von Zwei, die sich nacheinander sehnen, doch auf Grund eines dummen Zufalls nicht zu einander finden. Hey Joe ist amüsant anzuhören und sagt aus, dass man die drei lieber nicht versuchen sollte abzuziehen. Das hat Joe anscheinend versucht und kassiert hier nun die Rechnung. Man erhält einen Einblick in das Musikbusiness. Von Herzen kommt Für euch. Danksagungen, Erinnerungen und Entschuldigungen an Familie, Freunde und Partner sind hier zu finden. So viel Aufrichtigkeit tut gut. Die Hook wird von She-Raw gesungen. Das habe ich ja noch gar nicht erwähnt; kaum zu glauben, sie ist nicht nur ein Flowtalent sondern kann auch noch wunderbar singen. Mehr als fresh klingt das Ergebnis der Zusammenarbeit von She-Raw und Serk Diss auch so. Die Hook „ S.E.R.K., S.H.E.-R.A.W., R.A.P.P.E.N., S.I.N.G.E.N. W.I.E. G.O.E.T.T.E.R“ burnt neben Lines wie „Ich switch hin und her zwischen Rap und Gesang“ und „Ihr Bitches könnt nichts als den Hintern hinhalten“. She-Raw stellt hier unter Beweis, dass sie sehr wohl auch auf Deutsch rappen kann. Mit Just a Friend ist auch ein R’n’B-lastiger Track auf 41 Karat vertreten. She-Raw zeigt sich von ihrer gefühlvollen Seite, doch das gewisse Etwas fehlt. Hier fällt spätestens auf, dass nahezu bei jedem Beat unzählige Ohh-Ohhs auftauchen. In Just a Friend sind die Ohh-Ohhs in Ohh-No umgewandelt, doch darauf hätte man in diversen Tracks verzichten können. Raggaetöne erklingen in Ich zähle die dunklen Tage. Serk fährt hier auf der ernsteren Schiene und punktet wie zuvor durch seinen Flow und die aussagekräftigen Lines.
Die Beats hauen einen nicht vom Hocker, doch wirkt das Zusammenspiel der drei einfach zu harmonisch um sie deswegen schlechter zu bewerten. Sie stellen „ihre“ Stadt von ihrem persönlichen Standpunkt aus vor, und das nicht ein, zwei oder drei Mal. Ist nicht unbedingt alles interessant, aber auf welcher EP kann man sich jeden Track reinziehen!? Es scheint als hätten sie die letzten 15 Jahre nichts anderes gemacht als Musik. Man merkt, dass alle mit Herz bei der Sache sind und sich um Nichts in der Welt davon abbringen lassen würden.
Thema drucken
13.07.2016 17:48 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2016 17:52)
Antworten