Review: Ich halte die Rapsoul Single “Verzweifelt“ in der Hand und auf den ersten Blick frage ich mich ob sich die drei Jungs aus Frankfurt nicht zu eine Art „Boygroup“ formiert haben. Denn zumindest das Cover unterscheidet sich nicht wesentlich von denen, die man zu Hunderten in den bekannten Plattenläden unter der Sparte „Pop“ findet. Ich lege die CD ein und bemerke, dass zumindest das was die Jungs in ihrem Lied erzählen, viel ehrlich klingt als das was die „Musik-Marionetten“ heute bringen. Nicht bestreiten möchte ich dennoch den doch chartstauglichen Klang des Songs. Gut ins Ohr geht der Track auch dank der schönen Stimme von CJ Taylor. Die Rapper Jan und Steve bringen zwischen der Hook ehrliche und sehr persönliche Parts die aus schönen Lines bestehen. „Wie Mohammed Ali beim Boxen will ich mehr als nur ne Nummer sein – mehr als nur ein Gegner, mehr als nur n Junge der reimt“. Leider wird der Track für meinen Geschmack zu sehr vom Chorus dominiert, so dass die Rapparts mehr oder weniger unterzugehen scheinen. Vom Aufbau her erinnert der Track auch deshalb eher an einen Titel der für die breite Hörerschaft ausgelegt ist. Doch daraus machen die Jungs auch keinen Hehl "Ich will fremde Herzen erreichen und breite Massen bewegen – will denjenigen denen etwas fehlt etwas von mir geben – will dass Menschen über meine Musik reden und sie lieben – will dass jeder meine Songs kennt von Norden bis im Süden“. Als zweiten Track kann man die Album Version des Liedes hören. Es unterscheidet sich eigentlich kaum von der „Radio Edit“. Lediglich wird der Track durch einen Wortwechsel der zwei Rapper eingeleitet, der zu sehr gespielt klingt. Da die Single sehr eingängig ist, wird sie allemal chartstauglich sein. Ich denke man sollte weitere Songs von Rapsoul abwarten bevor man sie in eine Schublade steckt, wenn das überhaupt nötig sein sollte. Freunde der Mischung aus Rap, Soul und R&B werden dieser Platte sicher nicht ganz abgeneigt sein.
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13.07.2016 14:31 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2016 14:33)
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