Tracklist: 01. Steht auf 02. Heb dein Glas - (Feat. Big Herb) 03. Punch-Line King 04. Du bist viel mehr - (Feat. Lu-Key) 05. Mittendrin in Babylon 06. Rapstar 07. Ihr kommt nicht ran - (Feat. Ganesch) 08. Lowrider - (Feat. Rzam & Big Herb) 09. Shooting-Star 10. Dreckiger Süden - (Feat. Ali A$) 11. S.p.o.n.g 2008 - (Feat. Spong-Crew) 12. Big Battle Shit 13. Ohne Liebe - (Feat. T-BurnA) 14. Feind in meinem Bett 15. Dreh den Sound hoch 16. All diese Dinge - (Feat. Rzam) 17. Mein Weg 18. Du liebst mich nicht mehr - (Feat. Lu-Key)
Review: Als Neujahrskind einer sozial schwachen Familie in Rumänien zur Welt gekommen, zog Stoned-M bereits im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Nachdem ihn Ice-T mit dem Rapvirus infiziert hatte, begann auch er schnell selber mit dem Rappen. Er macht sich somit als MC in der Schule und bei seinen Freunden einen Namen, bis ihn verschiedene Versuchungen des Lebens auf einen falschen Weg führten, und das Rappen immer mehr aus den Augen verloren wurde. Es war ein Album, das wahrscheinlich 90% der heutigen alten Generation geprägt hat, das ihn zurück zum Rappen brachte - Deluxe Soundsystem. Aufnahmen im Tonstudio ebneten dann den Weg in die Schweiz zur Spong-Crew. Nach einigen Free-Releases folgte nun dieser Tage das erste, offizielle Lebenszeichen des jungen Rumänen. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Feuertaufe.
Bangende Synthiesounds und dunkeles Gelächter läuten den Opener dieser Platte ein. "Steht auf" ist sowas, das man als klassischen Representer einstufen würde. "Das hier ist "simlply the best" wie bei Tina Turner!" Party machen kann man zum nächsten Track. "Heb dein Glas" featured Big Herb und ist ein Partytrack mit Crunk Elementen. Eine Hook zum Mitgröhlen und jede Menge "heys" im Hintergrund bringen mich sofort zum Mitnicken, allerdings nicht zu mehr. Nichts Besonderes. "Wir feiern bis es uns die Beine wegreißt wie Zanadi", naja wieso nicht? "Punch-Line King" ist ein Punchline Gewitter und eine Flowabfahrt sondergleichen. Viele behaupten von sich, Punchline Kings zu sein und bringen dann Vergleiche, die jedes 13-Jährige Schulkind hinbekommt. Hier ist es zum Glück nicht so. Lines wie "Du hast immer 'ne Fahne wie Linienrichter" oder "Du hast mehr Kronen im Maul als Dänen im Portmonee" sind definitiv unterhaltsam und klingen keinesfalls ausgelutscht. Ich für meine Wenigkeit feiere den Track jetzt schon, feine Sache! Mit Lu-Key gibt es das nächste Feature. Ein sehr fresher, ein wenig zu viel nach "Pop" klingender Beat ist die Unterlage für "Du bist viel mehr". Der Track, der an eine Frau gerichtet ist, und irgendwie immer die gleichen Aussagen erhält, ist nicht wirklich was Neues. Allerdings geht der Beat, durch die Claps und einer hammer Melodie, sehr gut ins Ohr. "Mittendrin in Babylon" (Babylon: babyl. Babili, für „Tor Gottes“) ist der nächste Punkt. Ein Track über den täglichen Struggle und die Entwicklung des Lebens. "Also kämpf ich täglich weiter mittendrin in Babylon / auch wenn ich täglich scheiter und schon zitter' wie mit Parkinson.." Abwarten, ist Stoned-M der nächste "Rapstar"? Die Idee da hinter ist simple, aber ebenso genial. Stoned philosophiert über seine Zukunft, und was passieren könnte, wenn er wirklích der Nächste wird, der es schafft. Auf jeden Fall ein ein Anspieltip, mit einer Line, die mir aus der Seele spricht. "Wäre es nicht schön, wenn Rapper heute nur mit Skills Erfolg hätten?" Ganesch ist das nächste Feature und bringt einige nette Doubletime Lines auf "Ihr kommt nicht ran". Allerdings fehlt mir der letzte Funken, der überspringen muss. Von dem Track bleibt null hängen. Schade drum. Leider geht es in dieser Manier auch im nächsten Track weiter, zwar geben sich Rzam und Big Herb die Ehre auf "Lowrider", nur war's das auch schon. Ich erwische mich auf jeden Fall selber, wie ich da Verlangen bekomme, zu skippen. Ruhige Panflöten Klänge läuten Shooting Star ein. Leider war es das auch schon mit der Ruhe. Aus den Panflöten wurde ein derbe bangender Beat, zusammen mit Punchlinemassakern und einige Anspielungen auf die Rapgrößen dieses Landes. "Man hört nur massive Töne, aber nicht von den Massiven" oder "Schick sie in's Ghetto jetzt / Denn sie leben von Harz 4, so wie Eko Fresh" ob das nötig ist, kann man drüber streiten. Ich finde nicht. Weiter geht's mit dem Münchener Zugpferd Ali A$. Er und Stoned sind zusammen ein "Dreckiger Süden" und bringen mir meinen neuen Lieblingssong. Ob es an der Unterstüzung aus dem DLX Camp liegt, ich weiß es nicht. Stoned läuft zu Hochform auf, mit der er sich garantiert nicht hinter irgend einem anderem Rapper verstecken muss. Hammer Lines, übelster Beat, mitnicken, was will man mehr? Checken! Natürlich darf auch die alte Crew von unserm Protagonisten nicht fehlen, so gibt es auf "S.P.O.N.G 2008" eine Reunion. Ich lehn mich also zurück, und erwische mich selber beim Mitnicken, bis ich plötzlich Amar wahrnehme. Amar? Optiks Amar? Im ersen Augenblick, ja. Beim genaueren Hinhören nicht mehr, aber eine sehr deutliche Ähnlichkeit. Auch der Rest der Bande kann auf jede Fall überzeugen, und weiß weiterhin keinen Durchhänger zu fabrizieren. Natürlich hat M auch den "Big Battle Shit" drauf, hat er ja schon oft genug bewiesen. Der nächste etwas bekanntere Act tritt auf "Ohne Liebe" in das Spotlight, T-Burna. Hier geht es um die Liebe zur Musik, und um die Leute, die es nur des Geldes wegen machen. Leider gibt es immer noch viel zu viele davon! "Feind in meinem Bett" ist eine Geschichte über die Vergangenheit in einer Beziehung, und das Ende bzw die Zeit danach. Für Leute, die gerade eine zerbrochene Beziehung verarbeiten, oder noch unter einer Trennung leiden, sicher nicht zu empfehlen. Alle Anderen bekommen hier einen sehr schönen Track! Auf dem nächsten Track, möchte ich mal aussprechen, was ich schon eine längere Zeit jetzt denke. Der Junge klingt stellenweise sehr stark nach Abroo, ob man das jetzt negativ oder positiv einschätzen möchte, kann jeder für sich entscheiden. So auch auf "Dreh den Sound hoch". Hier möchte ich gar nicht näher drauf eingehen, ich lasse einfach mal die Hook sprechen. "Komm schon, dreh' den Sound hoch / zu haus' und im Auto / Ja man, mach's genau so / komm schon dreh den sound hoch / und bounce zu dem Beat, bounce zu dem Beat, bounce zu dem Beat, ja bounce zu dem Beat!" Also, verstanden? Danke. Weitermachen. Zum Beispiel mit "All diese Dinge" zusammen mit Rzam, der allerdings untergeht. Sehr leise Aufnahme, weder druckvoll noch überzeugend. Auch gegen Ende dieses Debüt kann Stoned immer noch mit jedem seiner Parts überzeugen, so auch hier. "All diese Dinge" dreht sich um "all diese Dinge", die man so gerne einmal hätte, und sie wünscht. Oh, wie ich das alles nachvollziehen kann."All diese Dinge, seh ich irgendwann real wieder / lehn' den Arm dann aus dem Benz und tret' dann das Pedal nieder.." Im Anschluss folgen die letzten zwei Songs. Zum Einen ist das "Mein Weg", auf dem M seinen Weg beschreibt, die Vergangenheit, die Zukunft, zum Anderen "Du liebst mich nicht mehr" zusammen mit Lu-Key, das auch das Ende diesen Longplayers setzt.
Ich bin ehrlich, ich finde es schade, dass die CD jetzt schon zu ende ist. Stoned kann auf ganzer Linie überzeugen, egal ob er was deepes, was battlelastiges, oder was partymäßiges bringt. Egal welche Richtung eingeschlagen wird, für mich brennt jeder Track. Die Features sind bis auf T-Burna, Ali A$ und Lu-Key zwar überflüssiges Beiwerk, jedoch ist ein Solodebüt auch zum Lernen. Und das ist auch das Einzige, was man M anlasten kann, die Features. Die Beats sind allesamt dick ausproduziert, und können überzeugen. Checken!
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01.08.2016 15:27
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