Tracklist: 01. Intor 02. Baby feat. Kuba 03. Traumhaft feat. Kalle Kurios 04. Seppuku 05. Dopesite feat. Smo & Mortis 06. Angriffstakt feat. Pillow Snatchers 07. Das Superwort 08. Gang Bang 09. Kennst du das? 10. Streufeuer feat. Dresta 11. Ak hoch 4 12. Herzblut 13. Klim Bim
Review: Die Crew "Boyz Too Sick" aus Hannover, Hildesheim und Göttingen brachten am 12.01.2007 ihr zweites Album "Herzblut" auf den Markt. Die 13 Tracks ihres Album, sollen laut Presseinfo, sehr abwechslungsreich gestaltet sein. Na dann schauen wir mal...
Es geht direkt los mit dem "Intro", in dem der Name jedes Künstlers, der an der Platte mit gearbeitet hat, in Form von Scratches in das Hörer-Ohr gelange. Zusammen mit Kuba werden in "Baby" untreue Frauen zum Thema. Der Beat geht schön ins Ohr und auch Kuba liefert ab. Im Gesamten also ein Track der in Ordnung geht. Geträumt wird in "Traumhaft“: zusammen mit Kalle Kurios wird am Strand ordentlich Party gemacht. Die Hörer werden dabei zum Kopfnicken animiert. "Martini für Hoes aus der Copa Cabana, Batida de Coco und Pina Colada". "Seppuku", so nennt man das Ritus der männlichen Selbsttötung, erzählt von einem Mann der in den Krieg zieht. Ein Mann der fast alles verloren hat, außer seinem gefangenen Sohn, den er jetzt zu befreien versucht. "Er meditiert die ganze Nacht, in der Vorbereitung auf die Schlacht". Auf diesen schönen und nachdenklicher Track folgt "Dopesite", ein Feature mit Smo von illvibe und Mortis. Die MCs schimpfen, albern und representen was das Zeug hält. Zu "Angriffstakt" liefern die Pillow Snatchers, eine Rockgruppe aus Sarstedt, nicht nur einen Rockbeat unter die Rapparts, sie steuern auch die Hook bei. Diese geht auf jeden Fall ins Ohr, die Rapparts lassen dagegen zu wünschen übrig, da sie eher in Geschreie ausarten. So kann diese eigentlich doch schöne Idee als Endprodukt nicht überzeugen. Das "Superwort" präsentiert ein Livebattle in dem alle Mcees der Crew gegeneinander antreten. Wieder eine gute Idee, die dieses Mal auch gut umgesetzt wurde. Anschließen folgt der "Gang Bang". Wie zu erahnen werden hier Storys rund ums F***** ausgepackt. Flowtechnisch lassen es die Mcees krachen. "Kennst du das", wenn du alleine wach bist und der Rest schläft? Einmal mehr zeigen sich die Boyz Too Sick sehr nachdenklich. Die von der Frau gesungene Hook hört sich ein wenig schief an, die gerappten Parts gehen dagenen in Ordnung. Dresta ist im Building und es gibt ein "Streufeuer" in dem gebattlet wird und Flows zu Tage gelegt werden, die es in sich haben. "Dein gefaktes Prollgelaber, kommt schlecht an wie Rollstuhlfahrer". Insgesamt ist dies ein Battletrack des oberen Mittelfelds. Mit "Ak hoch 4" folgt auch schon der nächste Battletrack. Qulitätsmässig geht es allerdings leider nach unten. "Herzblut", der Titeltrack des Albums, glänzt dagegen durch Deepness. Herzblut ist der Klebstoff, der die Crew zusammen hält und der Stoff der sie mit all den Musiker verbindet, die sie auf ihren Konzerten kennengelernt haben. "Klim Bim" ist der letzte Track, auf dem nicht mehr gerappt wird. Der DJ der Crew zeigt lediglich was er technisch drauf hat. Ein schöner Abschluss des Ganzen.
Die Untergrundformation Boyz Too Sick legen mit ihrem zweiten Album eine abwechslungsreiche Scheibe vor. Es ist von allem etwas dabei, ob nachdenklicher Shit oder flowstarke Battlesongs. Einige Tracks gehen jedoch "in die Hosen" und wirken nicht 100%ig ausgereift. Als Fazit muss man jedoch sagen, dass die Jungs durchaus ausbaubares Talent haben und abzuwarten bleibt, was die Zukunft bringt.