Tracklist: 01. Intro 02. Schieß! 03. Willkommen 04. Homie Story 05. Das Ist Hip Hop feat Taktlo$$ 06. Krieg (Der Tag Ist Da) 07. Leben Im Regen feat MC Bogy (Remix) 08. 36 Bars 09. Bust (Tanz Den T-Walk) 10. Making Of WCB (Skit) 11. Hoffnung 12. Spinne 13. Berlin 14. Vergeblich Wartend... 15. 1zelkämpfer 16. Murderer (Final Edit) 17. Electric B 18. Mein Weg feat Machone (Remix) 19. Alptraum 20. Adrenalin feat Isar 21. Outro 22. Bonustracks + Remixe
Review: Der Berliner Newcomer B-Lash hat seine ersten, mittlerweile schon älteren, Texte vertont und präsentiert sie uns auf seinem Debütalbum "Regen".
Das "Intro" besteht aus einem orientalisch angehauchten Instrumental und geht sogleich in "Schieß!" über, einem Track, in dem B-Lash über das Leben auf Berlins Straßen und den schmalen Grat zwischen Musik und Gewalt erzählt. Flowtechnisch schon mal ein ganz guter Einstieg. In "Willkommen" stellt sich B-Lash den Hörern vor und grenzt sich zugleich von Rappern, die nur wegen dem Geld rappen ab. Die "Homie Story" erzählt die Geschichte eines einsamen Rappers, der nie die Anerkennung bekommt, die er verdient. Eine ganz gut erzählte Story, deren Lyrik jedoch recht banal ausfällt. Ob "Das ist HipHop" seinem Titel gerecht wird ist sehr zu bezweifeln, da hier flache Texte auf durchschnittliche Flows und einen nervenden Beat treffen, was mir nicht sehr gefällt. Der nächste Track fährt einen besseren Beat auf und B-Lash flowt auch flüssiger als auf dem Vorgänger, somit ist der Representer "Krieg (der Tag ist da)" durchaus hörenswert. "Leben im Regen" erzählt über den täglichen Kampf ums Geld und darüber, dass man neben Rap eben Dealen oder Hustlen muss, um an Kohle zu kommen. Wieder kombinieren sich gute Flows mit banalen Texten. Die nächsten "36 Bars" beinhalten inhaltlich außer "Ich fick deinen Arsch"-Zeilen nicht sehr viel und sind daher größtenteils Müll. Leider bleibt das Niveau recht niedrig und "Bust" fährt lediglich einen ballernden Club-Beat auf, der mir als Instrumental allerdings lieber wäre. Das Highlight des Albums erreichen wir in "Making of WCB", einem äußerst witzigen Skit, in dem man hört, wie B-Lashs Jungs im Studio versuchen, eine Nachrichtensendung zu sprechen und sich dabei immer wieder kaputtlachen. Den ersten wirklich deepen Track erreichen wir mit "Hoffnung", in dem wir auch recht gute Lyrics hören, die den täglichen Kampf im Leben thematisieren. Es folgt "Spinne", ein thematisch ähnlicher und ebenfalls akzeptabler Track über das Leben und die Zweifel, die dabei entstehen. Direkt weiter geht’s mit einer Ode an seine Heimatstadt "Berlin", in der B-Lash auch manches an seiner Stadt kritisiert. Anscheinend sind wir nun wirklich in der deeperen Phase des Albums angekommen, da "Vergeblich wartend…" nicht nur einen dicken Beat mit Vocal-Sample auffährt sondern auch gute Lyrics, in denen B-Lash über seine Erfahrungen im Kriegsgebiet, aus dem er kommt, berichtet. Der Titel zu "1zelkämpfer" spricht im Grunde für sich – B-Lash boxt sich alleine durchs Leben und lässt sich nicht unterkriegen. Die in den letzten Tracks recht guten Texte werden leider immer wieder durch ein "Nutte" oder "Spast" verunreinigt, was nicht hätte sein müssen. Im folgenden Track rechnet B-Lash als "Murderer" mit Gegnern und Wack-MCs ab, indem er einfach alle abballert. "Electric B" beinhaltet zwar ein cooles Sample, ist aber wie nahezu alle Tracks nicht mehr als Durchschnitt und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Zusammen mit MachOne rappt B-Lash in "Mein Weg" über den Lebensweg und die Tatsache, dass man an sein Ziel glauben muss um es zu erreichen. Eine Konfrontation mit einer anderen Person, die mit Blutvergießen endet, wird in "Alptraum" beschrieben und B-Lash spricht auch über seinen eigenen Tod. Um eine ähnliche Thematik dreht sich "Adrenalin", hier wird über die Ereignisse einer Schlägerei im Vollsuff erzählt, bei der sich die Verprügelten rächen und B-Lash die Flucht ergreifen muss. Zwei gut ausgedachte, aber wie gewohnt etwas einfach und nicht sehr innovativ umgesetzte Tracks. Zitate diverse Rapper über Berlin sind im "Outro" zusammen geschnitten, was interessant anzuhören ist. Danach folgen noch Bonustracks, von denen ihr euch beim Kauf überzeugen könnt.
B-Lash hat ein Album abgeliefert, das relativ belanglos vorbeizieht ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Nahezu alle Tracks sind lyrisch auf recht niederem Niveau und inhaltlich mehr oder weniger nichts sagend. Insgesamt hätte er nicht seine allerersten Texte vertonen, sondern mehr Arbeit in die Platte investieren sollen, dann wäre es vielleicht auch etwas besser geworden. So bleibt ein durchschnittliches Werk, das mich nicht sonderlich geflasht hat.
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16.07.2016 16:52
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