Tracklist: 01. Intro (feat. Sirwan) 02. Da für Kanakken 03. Suche (Interlude) 04. Down (feat. Nadja Ses) 05. Skit 1 06. Du 07. Loyal 08. Skit 2 09. Folter
Review: Bald erscheint Dervizz erstes Album-Release "Freiheit", welches einige prominente Gäste im Gepäck dabei hat. Als Promotion für seine kommende LP packte Dervizz einige ältere und neuere Tracks auf eine EP und bietet sie for free zum Download auf seiner Homepage an.
Eröffnet wird das Ganze mit einem schnelleren "Intro". Dervizz spitet in Battle-Manier einige Zeilen in Richtung Wannabe-Macker. Die nächste selbst produzierte Nummer "Da für Kanakken" beinhaltet einige versteckte Disses in Richtung deutscher Staatsbürger. Auf jeden Fall könnte das ziemlich falsch verstanden werden, eine genaue Einschätzung, würde dennoch sicherlich eher für die Links-Bewegung sprechen und die oft so negativen Vorurteile gegenüber deutsch-türkischen Mitbürgern kritisieren. Ein paar dicke Cuts von Drop One findet man auf dem von G-Perb produzierten "Interlude". Der vielleicht gelungenste, deepe Track "Down", wurde wieder komplett von Dervizz selbst gebaut. Sehr gelungen sind die melodiösen Gesangsparts von Nadja Ses, auch das Thema wurde schön umgesetzt und für eine kostenlose EP schon fast unglaublich für das Preis-Leistung-Verhältniss. Dervizz rechnet mit seiner Seele ab und beschreibt seine inneren Depressionen. Der erste "Skit" ist der altbekannte Counterstrike-Streit, über den sich die ganze virtuelle Welt schon kaum vor Lachen halten konnte. Das Gespräch zweier CSler baut darauf auf, dass sich ein Player des Cheaten beschuldigt wird und der Ankläger in dann mit Worten wie "nur Kanacken können im Internet cheaten" beleidigt. An sich eine ziemlich traurige Entwicklung der Diskriminierung, das soll hiermit auch gezeigt werden. "Du" ist der älteste Track der Collection und durch ihn werden die Vorschritte Dervizz' in lyrischer Vielfalt deutlich. Schwächen hier, der ein wenig zu einseitige Flow und eben einige einzelne durchschnittliche Lines. Wie schon der Titel "Loyal" zeigt, wird die Neutralität einiger Leute und Freunde stark in Kritik umfasst. Einen weiteren Pluspunkt sammelt hier das perfekte Mastering. "Skit 2" ist eine Fortsetzung des intellektuellen Gesprächs vom ersten Skit. Einen etwas anderen Battle-Track bekommt man mit "Folter" zu hören, darauf werden einige barbarischen Foltermethoden beschrieben, sozusagen als Folge für alle schwulen deutschen Mcees. Zwischen den Cuts kann man sogar nebenbei bemerkt den Bozz persönlich mit seinen typischen Worten "Ich zerstöre Mcees" heraushören.
Fakt ist diese Form von Werbung in eigenem Namen, begünstigt durch den kostenlosen Download, kann und muss sicherlich als gelungen abgestempelt werden. Zwar nervt manchmal der Akzent, für den der Künstler zwar nicht viel kann und auch einige Zeilen kratzen so an der Innovativität. Doch genau darauf darf man auf dem kommenden Album gespannt sein, den ebenfalls Fakt ist, der Typ hat durchaus Talent und ebenso gute Produktionen am Start. Deswegen wird man wohl nicht drum rumkommen wenigstens in sein Album reinzuhören, um Appetit zu bekommen, sollte man dieses Stück legal aber dennoch unbedingt beziehen.
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16.07.2016 16:47
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