Tracklist: 01. Mein Moneyfest feat. Kool Savas 02. Schotter 03. Gib mir'n Zeichen feat. Olli Banjo 04. Während ich struggle feat. Soe 05. Click, Click 06. Kein Gee 07. Nichts zu verlieren feat. Amaris 08. Stuggy Bullshit feat. Jifusi 09. Stuttgart Story 10. Should be free feat. Fetsum 11. Take me higher feat. Amaris 12. I wanna be high 13. Moneypoliert 14. Es ist over feat. Plan B & Maeckes 15. Der Größte den es gibt 16. My Way 17. Es ist deins 18. Untergang feat. Amaris 19. Wer ich bin
Review: Mit Franky Kubrick assoziiere ich auf Anhieb 3 Dinge: Stuttgart´s most underrated MC, broke sein & Struggle. Franky hat, nach etlichen Querelen mit seinem alten Label Four Music, bei Optik Records nun endlich ein neues, vielversprechendes Zuhause gefunden und bringt dieser Tage sein neuestes Werk heraus. Der vielsagende Name: "Mein Moneyfest". Genau 2 Jahre und 2 Tage mussten seine Fans seit seinem letzten Album "Rücken zur Wand" warten. Jetzt scheint seine Zeit gekommen, allein die verantwortlichen Produzenten, u.a. Shuko & P. aka The Illuminatis, versprechen, in Verbindung mit Frank´s unverwechselbarer Stimme, einiges an Bumms in der Box.
"Mein Moneyfest" heißt dann auch der erste Track, der nach dem ersten Druck auf "Play" aus den Boxen schießt. Frank präsentiert sich sofort in Hochform und klärt auch sicherheitshalber gleich mal die Fronten: "Gib mir mein Money jetzt!" Der brutale Part von Label CEO Savas und der unglaublich druckvolle Beat von G. tun ihr übriges. Aus "Shottaz" – im Original von Dipset´s Juelz Santana und dem Bobo- Rasta Sizzla- wird bei Franky "Schotter", hier dreht sich ebenfalls alles um die grünen Moneten. Dies geschieht aber auf eine Art und Weise, daß man gar nicht anders kann, als heftigst mitzunicken. Bei Track Nummer 3, "Gib mir 'n Zeichen", treten das erste Mal Shuko & P. aka The Illuminatis ins Spotlight und liefern Frank und seinem Gast Olli Banjo ein Instrumental, das einer Steilvorgabe gleicht: It´s all about the girls. Dope! 50 Cent's "Hustler´s Ambition" dient bei "Während ich struggle" als instrumentale Unterlage. Wie nicht anders zu erwarten geht es hier um Frank's alltäglichen Struggle, während andere die Padder scheffeln. Gelungener Track, einzig Feature- Gast Soe sieht im Vergleich zu Franky etwas blass aus. Ein weiteres Brett von Beat liefern The Illuminatis bei "Click Click", einem Track, der mich aufgrund seiner paranoiden Verfolger- Lyrics etwas an den alten Karibik Frank erinnert. In "Kein Gee" – wiederum produziert von G. – greift Frank alle Rapper an, die mit faken Hood- Stories versuchen, ihre schlechten Platten zu verkaufen. Als nächstes folgt mit "Nichts zu verlieren" ein genauso wütendender wie grandioser Song über die deutsche Hartz IV Gesellschaft. Amaris rundet hier mit seiner Stimme die Hook perfekt ab. Während "Stuggy Bullshit" featuring Jifusi ein klassischer Representer ist, verfolgt Franky mit "Stuttgart Story" - gleich auf 2 verschiendene Beats, "Westside Story" von The Game und "New York, New York" von Ja Rule – explizit das Ziel, seine Hometown Stuttgart wieder auf die Map bringen. "Seit die Kolchose nich mehr da is, sagt man Stuggi sei tot / Doch jeder hier in Stuggi wartet nur, daß Stuggi exploed". Representing, was das Zeug hält, Frank bleibt "Downsouth wie Ludachris"! Wer allerdings schonmal in Stuttgart war, weiß, das Stuttgart auch eine andere Seite hat: Die Polizei, unsere Freunde und Helfer. Dass Frank genug, sagen wir mal "Erfahrung" mit den grünen Kumpels hat und darüber nicht unbedingt glücklich ist, läßt sich bei "Should be free" erahnen. Sein alter 0711 Homie Fetsum steuert hier eine schöne, englisch gesungene Hook bei. Amaris tut ihm dies bei "Take me higher", einer souligen Cannabis Hymne, gleich. Bei "I wanna be high" handelt es sich wider Erwarten nicht um noch ein Kiffer- Song, sondern um Frank´s Sexualverhalten als Single. Platte "ich-fick-dich"- Lyrics sucht man allerdings Gott sein Dank vergeblich, im Gegenteil, das Ganze ist sehr witzig gemacht. The Illuminatis wissen auch hier mit einem souligen Beat zu glänzen. Auf das von Dj Jones produzierte "Moneypoliert" folgt sogleich ein weiteres Highlight: "Es ist over" mit seinen Stuttgarter Genossen Plan B und Maekkes über einen fast schon Dancehall- artigen Beat von G. Represent, represent! Daß Brisk Fingaz nicht umsonst gehypt wird, stellt er bei "Der größte den es gibt" unter Beweis. Brisk liefert ein martialisches Instrumental während Frank representet und battlet als hätte er die Punchlines schon über die Muttermilch genuckelt. Damit nicht genug, wartet mit "My Way" schon das nächste Highlight. Den von Akon produzierten Beat unterlegt Frank mit persönlichen Lyrics über sein Leben. Gänsehautfeeling garantiert. Auch "Es ist deins" und "Untergang", letzterer wieder mit Amaris, glänzen mit ehrlichen Texten, die Franky's Struggle behandeln und seinen Hatern den Rest geben dürften. Retrospektiv und gleichzeitig nach vorne schauend könnte man den letzten Track "Wer ich bin" nennen. Ein Blick zurück aber beide Augen nach vorne.
Selten hält man ein Mixtape bzw. Streetalbum in den Händen, das man von vorne bis hinten ohne skippen durchhören kann. "Mein Moneyfest" hingegen weiß genau dadurch zu glänzen, denn egal wie lange man sucht, es findet sich einfach kein Durchhänger. Die gelungene Mischung aus vielfältigen Texten, Franky's Stimme und einer perfekten Beatauswahl machen dieses Album zu etwas, was man im deutschen Game sonst meist vergeblich sucht: Einem Gesamtwerk, auf dem nicht einzelne, sondern alle Tracks durchdacht sind. Das einzige Manko könnte wohl sein, daß "Mein Moneyfest" nicht mehr ganz so musikalisch ist, wie "Rücken zur Wand". Das macht der Freude aber keinen Abbruch und läßt auch nur 0,5 Kronen Spielraum nach ganz oben. 2006 könnte das Jahr des Franky Kubrick werden, no doubt.
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15.07.2016 18:05
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