Tracklist: 01. Intro 02. Bis ans Limit 03. Pechschwarz 04. Zieh mich hoch 05. Kein Morgen feat. Flipstar & SlickOne 06. Meine Geschichte 07. Druckbetankung 08. Asche und Staub 09. Prelude 10. Apokalypse 11. Die Straße brennt 12. Schwarzlicht 13. Außer uns feat. Montamax 14. So weit du kannst 15. Aus der Brust 16. Hauptrolle feat. Pxxpmatz 17. Hinterm Horizont 18. Outro
Review: Der Bremer Rapper Shiml ist das neuste Signing bei Selfmade Records und releast mit "Hinterm Horizont" nach drei Undergroundproduktionen sein erstes "richtiges" Album.
Es geht klassisch los mit dem "Intro", welches sich hymnenartig ankündigt. Shiml stellt sich vor und kündigt "die 4. Bombe, die ich Deutschland auf den Kopf schmeiß" an. "Bis ans Limit" geht er im nächsten Track und flowt sehr krass auf einen dicken Beat, der durch schnelle Streicher und dröhnende E-Gitarren nach vorne prescht. Das entstehen eines Tracks vergleicht Shiml mit dem Bau eines Hauses in "Pechschwarz" und schlägt nachdenklichere Töne an, welche von passendem Pianoklimpern unterlegt werden. Wie die Vorgänger ist auch das ein sehr gelungener Track. "Zieh mich hoch" ist ein Battletrack der wieder durch sehr guten Flow und einen pumpenden Beat überzeugt. Shiml kritisiert Rap-Deutschland und lässt den Hörer durch einige gut ausgedachte Vergleiche schmunzeln. In "Kein Morgen" hören wir die ersten Gäste – Flipstar und SlickOne machen beide einen guten Job und auch Shiml flowt und textet souverän. Thematisch geht es wieder um das Rapgame und den erwarteten Erfolg von Selfmade. "Meine Geschichte" ist keine Erzählung über Shimls Lebensweg, sondern eher ein Representer, in dem Shiml über das, was ihm wichtig ist, berichtet. Beat, Flow und Message können sich allesamt sehen und hören lassen und harmonieren gut. Einer der besten Beats ballert in "Druckbetankung" in Form von druckvollen Drums und treibenden Synthiesounds durch die Boxen. Wieder kann Shiml mit top Flow überzeugen und liefert eine Mischung aus Battle und Representing, die jedoch eher seriös als lyrisch zu hart gestaltet ist. Ein sehr krasses Chor-Sample unterlegt einen weiteren super Beat und Shiml representet sich und sein Label in "Asche und Staub". Nach dem "Prelude", welches aus einem Filmzitat besteht, folgt die "Apokalypse". Auf einem bedrohlichen und zugleich traurigen Beat, der für dieses Thema wie geschaffen ist, berichtet Shiml über den Weltuntergang und kritisiert Kapitalismus und die passive Haltung der Menschen. Eine Mischung aus Story und Battle liefert und der Bremer MC in "Die Straße brennt", einem Track über exzessive Lebensweise getreu dem Motto "Sex, Drugs & Rock’n’Roll". Gebattlet wird auch wieder in "Schwarzlicht" – hier wird die Rapszene mit einer Anstalt verglichen. Montamax kann durch sicheren und guten Flow in "Außer uns" überzeugen und hinterlässt einen Representer mit einem nicht minder guten Shiml. "So weit du kannst" zeichnet sich durch einige Vergleiche aus der Vogelwelt aus und ist eine Mixtur aus Battle- und Kopf-hoch-Track. "Aus der Brust" ist wohl der persönlichste Track der Platte, in dem Shiml erzählt dass er nicht so sein will wie der Rest und trotz Niederschlägen seinen eigenen Weg geht. Die "Hauptrolle" ist mit Shiml und Pxxpmatz gleich doppelt besetzt. Wie auf der ganzen LP pumpt auch dieser Beat mit viel Power und beide Akteure flowen souveräne Strophen. Eine gelungene Kombination aus Streichern, Piano und Chorsample lässt "Hinterm Horizont" strahlen. Shiml vergleicht sein Leben auf diesem Stück mit einem Spaziergang durch dunkle Wälder bei unangenehmem Wetter. Einer der Top-Tracks des Albums. Das "Outro" beendet das Album als ein mit dunklen Streichern bespieltes Instrumentalstück.
Shiml hinterlässt ein Album mit durchgängig guten bis sehr guten Beats, die nahezu alle von ihm selbst stammen. Dass er nicht nur gut produzieren, sondern ebenso gut rappen kann, hat er ebenfalls unter Beweis gestellt. Ob Texte oder Flow – Shiml beherrscht beides und hat ein sehr überzeugendes Album gebastelt, in das es sich reinzuhören lohnt.
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15.07.2016 17:56
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