Tracklist: 01. Intro 02. Es ist mein Traum feat. Olivizzel 03. Dancehallfieba 04. Wenn meine Seele ruht feat. Olivizzel & Sakip 05. Skit 06. De Mic in Hand feat. Microphone Mafia 07. Switch 08. Mein Business feat. Olivizzel 09. Die Wahrheit feat. Jonesmann 10. Du bleibst mir feat. Cassandra Steen 11. A Mene Nije Briga feat. Carmen & Ragga P 12. Outro
Review: Ischen Impossible bestehen aus zwei weiblichen MCs (D'Iva & Meli), einem DJ (Stylo) und einer Soul Sängerin (Lidia). Ihr Style balanciert irgendwo zwischen Reaggae, Dancehall, Soul und Hip-Hop und ist somit ziemlich schwer zu definieren. Obendrein versuchen die Mädels ihre Messages nicht nur mit der deutschen Sprache zu belegen sondern kehren immer wieder zurück zu ihren Wurzeln (Englisch, Russisch, "Jugoslawisch", usw.). Ob es effektiv und ihr Debüt-Album von Tauglichkeit ist oder doch der verruchene Vergleich zu Tic Tac Toe besser angebracht wäre, wird sich hier herausstellen.
Typisch beginnt "The Mischen" mit einem "Intro". Es beinhaltet einen Shoutout von Max Herre, der auf einen Anrufbeantworter spricht. Weiter geht es mit "Es ist mein Traum" wo die Ischen auf einen variablen, basslastigen Beat über Zukunft und Wünsche rappen. Dabei wird hier ebenfalls angefangen in den Muttersprachen zu spitten. "Dancehallfieba" ist wie nicht anders zu erwarten ein Riddim. Es dreht sich um die typische Clubsituation "Beweg dein Arsch und befrei dein Kopf, tanz im Rhythmus, tanz im Salopp". Die nächste Nummer, "Wenn man meine Seele ruht" beinhaltet einige etwas größere Aussetzer um das Trio des vielleicht innovativsten Band- Namen Deutschlands. Auch hier findet man die Heimatverbundenheit, indem man auch wieder Anderssprachig tätig wird. Diese genannten Stellen kann ich so nicht beurteilen, doch die deutschen Aussagen zeigen sich in ihrer Struktur zu stupid und eher wenig on point. Allerdings ist die Produktion auch hier mehr als zufrieden stellend. Fast schon in der Mitte angekommen, bekommt man auf dem ersten "Skit" wieder den Anrufbeantworter vom "Intro" zu hören, dieses Mal gibt sich kein geringerer als Mister Deluxe und anschließend Afrob die Ehre einen Gruß für die Ischen dazulassen. Auf "De Mic In Hand" wurde die deutsche Sprache außen vor gelassen und ist somit außer Wertung. Leider erkennt man während "Switch" läuft, einen gewissen Abwährtstrend. Dieser Battletrack wirkt matt und peinlich aufgesetzt. Ein versteckter Sabrina Setlur- Diss und völlig unpassende Gesangseinlagen bewirken genau das Gegenteil vom eigentlichen Sinn. Den typischen Balkan-Stil sollte man durch den Beat auf dem folgenden Teil fühlen. Gerade herausstechend wirkt "Mein Business" nicht gerade, doch die eigentliche Nachricht, wie man im Pressetext lesen kann, dass die eigentliche Zielgruppe nicht nur nationalen Liebhabern sondern auch europaweiten/internationalen Konsumenten zusprechen soll, wird hiermit wohl erreicht. Nur "Die Wahrheit" wird beim nächsten Song gefordert, ein Appell an alle Möchtergern Studiogangster. Ein gewisser Jonesmann bringt gleich am Anfang einige sehr witzige Punches ans Werk "Alles Schwindel wie Herber live". Ein vorbildlicher Flow und auch die Ischen scheinen schließlich lyrisch angesteckt zu sein. Wahrscheinlich der Anspieltipp Nummer Eins! Auch die nächste Nummer, bietet ein prominentes und populäres Feature, die bezaubernde Cassandra Steen glänzt mit ihren Gesangseinlagen. Etwa so in der Art kann man sich wohl Engelschöre vorstellen, einfach Wahnsinn was die gute Frau so an den Tag legt! "Du bleibst mir" ist ein souliger, ruhiger Track und irgendwie wird man fast am Ende doch noch mit dieser relaxten Nummer überrascht. Genug ausgeruht, wird wieder mit "A mene nije briga" mächtig Speed in die Lines aufgelegt. Erinnert mehr in Richtung Reggaeton und ist ideal auf den Sommer abgestimmt. Zum Schluß bekommt man mit dem "Outro" u.a. einen sehr feinen Shoutout von Gentleman zu hören.
Abzüglich Intro, Outro und dem Skit bekommen wir im eigentlich eher eine EP in die Hände, die doch im Endeffekt einen schönen, durchmischten Salat vorweist. Dieser kann sich nicht im Geringsten zu einem Multikulti-Klischee zählen lassen. Zwar ist die Zielgruppe doch eher den Ladys dieser Welt zu zuordnen, doch vereint dieses Album optimal sprachliche und stilistische Grenzen. Dennoch gibt es wie fast immer etwas auszusetzen, am Flow der Mädels muss noch ordentlich gefeilt werden und doch spielt diese Gruppe ohne jegliche Konkurrenz in ihrer eigenen Liga. Auch wenn man lieber die peinlich wirkenden "Punchline-Raps" weggelassen hätte.
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15.07.2016 17:44
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